Das Theater in der Stadt und die Stadt im Theater
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Kennst du eins, kennst du alle! – Antike Theater haben aufgrund ihrer recht uniformen baulichen Gestalt den Ruf erhalten, sich untereinander recht ähnlich zu sein. Diese Hypothese konnte diese Dissertation anhand der Untersuchung der kleinasiatischen Theater widerlegen. Ziel der Untersuchung war es, die Einbindung des Theaters in das tägliche Leben der kleinasiatischen Poleis der römischen Kaiserzeit zu analysieren. Wie war diese monumentale Bauform visuell und architektonisch in die antike Stadtstruktur integriert? Welche Funktionen können dem Theater auf der Grundlage des archäologischen, epigraphischen und literarischen Befunds zugesprochen werden? Das Phänomen Theater wird dazu anhand von 116 Theatern vom Hellenismus bis zum Ende der römischen Kaiserzeit näher beleuchtet. Gerade ihre Multifunktionalität und Anpassungsfähigkeit – in der baulichen Integration wie auch in ihrer figürlichen Ausstattung – charakterisierte das Theater als eines der wichtigsten öffentlichen Bauten der römischen Kaiserzeit, welches für das gezeigte Selbstverständnis der untersuchten Städte von zentraler Bedeutung war. Theater waren Orte der Kommunikation und Gemeinschaft, hier traf sich die Polis-Gemeinde in ihrer Gesamtheit – im politischen, sakralen, wie auch kulturellen Kontext. Als fester architektonischer Rahmen der Festspiele wurde das Theater dann spätestens im 2. Jh. n. Chr. zu einem der öffentlichen Bauten einer kleinasiatischen Polis. Das Theater bot darüber hinaus – im Zusammenspiel mit anderen Gebäuden und Plätzen – eine Bühne für das menschliche Handeln und bildete den Kontext für Bewegung, Interaktion und Kommunikation sowie weitere Prozesse der Bewohner einer Stadt.