Kleine artige Kupfer
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Das 18. Jahrhundert stellt eine Blütezeit der literarischen Buchillustration dar, in der Ausgaben mit ganzseitigen Kupfern und Vignetten ausgestattet werden, die nicht nur zur Attraktivität des Buches beitragen, sondern Lesern auch zentrale rezeptionsästhetische Informationen liefern. Während bisherige Forschungen gezeigt haben, dass literarische Illustrationen sowohl Leseerfahrung widerspiegeln als auch als Produkte vermarktungsfördernder künstlerischer Auseinandersetzung mit einem Text zu verstehen sind, steht eine Untersuchung der Illustrationen in Ausgaben von literarischen Bestsellern wie Daniel Defoes Robinson Crusoe (1719) oder James Thomsons The Seasons (1730), die über die Grenzen des Ursprungslandes hinaus verbreitet wurden, bis heute aus. Sandro Jung betrachtet in seiner Studie sowohl Texte, die als internationale Bestseller in illustrierten Übersetzungen einem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht wurden als auch deutsche Werke, die in Anlehnung an Illustrationsmoden in England und Frankreich durch Kupferstiche bereichert wurden. Besondere Aufmerksamkeit wird im Jahrhundert der Anglophilie deutschen Illustrationen für die Übersetzungen englischer Werke gewidmet. Illustrationen für die pastorale und naturbeschreibende sowie für die komische und religiöse Dichtung werden ebenso in den Blick genommen wie diejenigen für Kinderliteratur. Zudem werden illustrierte englische, deutsche und französische Prachtausgaben vorgestellt und in die transnationale Betrachtung von Buchillustration miteinbezogen.