Das waren Zeiten
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Die Bauerntochter Maria Karpfinger aus dem Marchfeld schrieb sich noch vor ihrem 80. Geburtstag Erlebtes ‚von der Seele‘, wie sie selbst sagte. Geboren worden war sie als einziges Kind ihrer Eltern schon 1919. Ihre Mutter verstarb, als sie 16 Jahre alt war. Ihrem Sohn Hermann übergab sie diese Aufzeichnungen, als der etwa 45 Jahre alt war, mit den Worten „damit man auch (er)lesen kann, welche Unmenschen der von Unmenschen gemachte Krieg aus Menschen macht.“ Ihr Sohn tippte die Texte und ergänzte mit Fotos und Zeitungsausschnitten, die sie auch alle aufbewahrt hatte. So war daraus eine 100 Seiten starke ‚Festschrift‘ entstanden, welche er den etwa 80 Gästen zu ihrem 80. Geburtstag übergeben konnte. Jetzt ist Frau Maria Müller schon 98 Jahre und geistig noch immer fit, jedoch körperlich nicht mehr so ganz. - Sie geht mit dem Rollator und braucht Hilfe beim An- und Aus-ziehen. (Sie lebt jetzt im St. Michaelsheim in Orth an der Donau und freut sich über jede kommunikative Begegnung, was ihr nur mit wenigen Mitbewohnern möglich ist.) Deshalb entschloss sich der jüngste ihrer drei Söhne zu dieser Neuauflage der Lebensgeschichte seiner Mutter nach deren 98. Geburtstag im Verlag Berger in Horn.