Warum Friedenschließen so schwer ist:
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Die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten, im Südsudan, in der Ukraine und Kolumbien sowie die spannungsreiche Annäherung von USA und Iran zeigen, wie schwierig es ist, (kriegerische) Auseinandersetzungen zu beenden und Frieden zu schließen. Das oft langwierige Ringen um Frieden ist kein Phänomen der Moderne. Die komplexen „Staaten“beziehungen der Frühen Neuzeit waren nicht nur durch die epochenspezifische Bellizität (Johannes Burkhardt), sondern auch komplementär dazu durch stetes Bemühen um Frieden geprägt. Die Auseinandersetzung mit vormodernen Friedensprozessen schärft das Verständnis für die Bedingungen und Schwierigkeiten des Friedenschließens und begünstigt so die Entwicklung eines adäquaten (diplomatischen) Instrumentariums. Dabei sticht der Westfälische Friedenskongress (WFK) als erster multilateraler Gesandtenkongress als besonders geeignetes Fallbeispiel hervor: Er sah sich vor die Herausforderung gestellt, hochkomplexe religiös-konfessionelle Konfliktlagen zu entschärfen und parallel dazu Auseinandersetzungen um Staatsbildungsprozesse nach Innen und Außen beizulegen. Zudem galt er lange als Geburtsstunde des modernen Völkerrechts und des Westfälischen Systems, das vom Völkerrecht und souveränen staatlichen Akteuren geprägt gewesen sei. Der Sammelband dokumentiert einerseits die am 31.08./01.09.2017 in Bonn abgehaltene Tagung, die im interdisziplinären Dialog danach gefragt hat, wie Frieden zustande kommt und welche politischen, ökonomischen, sozialen und diskursiven Rahmenbedingungen dafür gegeben sein müssen. Auf diese Weise zeigt der Band gleichzeitigt das Potenzial der Beschäftigung mit dem WFK auf.