De/synchronisieren?
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Wie denken wir zeitliches Zusammen? Und wie gehen wir es in der Praxis an? Synchronisierung und Desynchronisierung sind maßgebende organisatorische Vorgänge. Sie überbrücken die Differenz von Natur und Kultur, betreffen elementare Lebensprozesse ebenso wie komplexe politische oder ästhetische Dynamiken. Forschende aus verschiedenen geistes-, sozial- und naturwissenschaftlichen sowie künstlerischen Disziplinen formulieren in diesem Band Vorschläge für gemeinsame Ansätze bei der Erkundung zeitlicher Organisation. Die Beiträge untersuchen Zeitregimes und Zeitästhetiken von der frühen Moderne bis zur Gegenwart. Sie analysieren die Materialität von De-/Synchronisierung und die Imaginationen des Kollektiven, die Temporalität von Märkten im Verhältnis zu sozialen Prozessen, die Rhythmen von Arbeit und Produktion, die Verzeitlichung des Wissens und ihre kulturellen Konsequenzen, die Bedeutung von zeitlichen Abstimmungen oder Verstimmungen für künstlerische Formen, für Formate der Unterhaltung und des Zeitvertreibs. Dabei werden Fragen von gesellschaftlicher Dringlichkeit angesprochen: Wo stehen staatliche und andere Institutionen in der Verantwortung, die vielen Eigenzeiten einer pluralen Gesellschaft zu vereinbaren? Welche Formen des Zusammenlebens und -handelns bringt Selbstorganisation ›von unten‹ hervor? Wo wäre mehr oder ein anderes Zusammen besser? Wo gilt es Widerstand zu leisten gegen ein Übermaß an Gleichtaktung und Kohärenz?