Hippokratische Grenzgänge - Ausflüge in kultur- und medizingeschichtliche Wissensfelder
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Der Sammelband ist kein medizinhistorisches Buch im herkömmlichen Sinn. Vielmehr stellen die Beiträge Medizingeschichte als kulturgeschichtliches Wissensfeld vor, das ein von allen Seiten offenes Terrain darstellt und jegliche Form des Zuganges erlaubt. Neben der historischen, philosophischen, theologischen, germanistischen, romanistischen, klassisch-philologischen und nicht-klassisch-philologischen, der ethnologischen, juristischen und anthropologischen sowie wissenschaftshistorischen Perspektive ist es auch der inzwischen professionalisierte Blick, den die Medizin selbst auf ihre eigene Vergangenheit wirft und dem hier große Aufmerksamkeit zu Teil wird. Mit ihren insgesamt 16 Beiträgen würdigen die in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Großbritannien und den USA lehrenden und forschenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Werk des Rostocker Medizinhistorikers Hans-Uwe Lammel, der 2017 seinen 65. Geburtstag feiert. Die thematische Spannweite reicht dabei unter anderem von der Interpretation einer medizinhistorisch hochspannenden Passage aus Boccaccios , Decameron‘ über den jüdischen Brauch des Namenswechsels im Krankheitsfall hin zu Amtsärzten und öffentlichem Gesundheitsdienst im Nationalsozialismus.