Meine Erinnerungen – von 1925 bis 1946
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Zum Buch Meine Erinnerungen habe ich, nachdem meine Kinder mich immer wieder zu meiner Kindheit und Kriegszeit gefragt haben, für sie aufgeschrieben. Mittlerweile verstehe ich die Neugierde meiner Angehörigen sehr gut. Auch wenn das Gedächtnis nachlässt, Körper und Seele vergessen nicht. Meine Erfahrungen haben nicht nur mich geprägt. Sie hatten Einfluss auf mein gesamtes Leben, und somit auch auf das Leben meiner ganzen Familie. Bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt, mit oder ohne Worte – man gibt weiter, was man erlebt, gefühlt und empfangen hat. Ich habe versucht, von meiner Zeit als Knirps, Schuljunge, Lehrbub und Soldat im 2. Weltkrieg zu erzählen. Schon immer habe ich die für mich wichtigen Daten während meines Lebens aufnotiert, sodass ich auch im hohen Alter die Fakten noch relativ genau herbeiholen konnte. Als ich dann aber meine Erinnerungen auf Papier niederschrieb, ist mir das nicht immer ganz leicht gefallen. Die Ereignisse und die zum Teil auch traumatisierenden Erlebnisse haben bis zum heutigen Tag doch ihre Spuren hinterlassen. Heute bin ich 92 Jahre alt und lebe seit Anfang 2017 in einem Seniorenheim in Bösingen bei Pfalzgrafenweiler. Dort kümmert man sich liebevoll um mich. Meine Kinder besuchen mich regelmäßig und bringen mich so oft wie möglich in mein leerstehendes Haus in Oberschwandorf. Es ist das Haus, das ich mit meiner im letzten Jahr im Juli verstorbenen Frau Hanne 1959 gemeinsam gebaut habe, und in dem wir 57 Jahre lang miteinander leben durften. Ich genieße jede Stunde, die ich noch dort verbringen darf. Für unsere vier Kinder, sieben Enkelkinder und mittlerweile acht Urenkel wünsche ich mir, dass sie niemals einen Krieg miterleben müssen. Als alter Mensch, der immer noch, soweit es geht, die politischen Geschehnisse mitverfolgt, mache ich mir derzeit doch so meine Sorgen. Für die Menschen, die dieses Buch lesen und mich nicht kennen oder gekannt haben, hoffe ich doch einen kleinen Einblick in das Leben eines jungen Menschen während des 3. Reiches geben zu können. Friedrich Braun im Oktober 2017