Pädagogik und Dialog
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Pädagogik wird oft als Bildungswissenschaft verstanden. Sie besteht aus philosophischen Konzepten, aber auch aus Objektbehauptungen und Bezugstheorien. Die pädagogische Theorie konzentriert sich auf das Grundverhältnis von Individuum und Gesellschaft, auf das Verhältnis von Mensch und Welt. Idealistisch betrachtet sieht die Pädagogik überwiegend den Zweck, die Freiheit des Kindes zu unterstützen, es nicht zu hemmen und seine natürlichen Bestrebungen zu fördern. Diese Erkenntnistheorie hat allerdings keine Antworten parat für Paradoxien, Mehrfachbeziehungen, Vor- und Rückläufe sozialer Prozesse, streuende Wirkungen von Entscheidungen, zufällige Ergebnisse mit ungewollten Folgen, Transit von Moral und innere Unübersichtlichkeit. Vor allem macht dieses die Postmoderne aus: das Leben in Widersprüchen und das Akzeptieren pluraler Theorien. Bildung und Erziehung aus diesem Kontext des Widerspruchs und der Gegenläufigkeit zu lösen, erscheint unmöglich. Grundlegend sind vielmehr die Existenz eines pädagogischen Pluralismus und die Tatsache vieler Welten. Als historische Disziplin beinhaltet die Pädagogik schon immer unterschiedlichste Tendenzen. Rekonstruktion und Dekonstruktion des Erziehungswesens sind deshalb zusammengehörende Teile eines auseinanderdriftenden Diskurses. Erziehung und Bildung werden sich nicht erübrigen, sie sind nach wie vor Erscheinungsweisen auch postmoderner Gesellschaften. Allerdings setzen sie Kommunikationsmechanismen voraus, die durch Regelhandeln kontrolliert werden.