Goldblattkreuze - Glaubenszeichen der Alamannen
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Die Goldblattkreuze des 6. bis 8. Jahrhunderts, von denen bisher mehr als 420 bekannt sind, stellen eine besonders interessante Fundgattung des frühen Mittelalters dar. Bei diesen in Gräbern angetroffenen Kreuzen aus dünner Goldfolie handelt es sich um Beigaben, die eigens für die Bestattung angefertigt wurden. Diese Folienkreuze wurden einst auf einem Leichentuch oder Schleier aufgenäht den Toten mit ins Grab gegeben. Ihre Verbreitung beschränkt sich fast ausschließlich auf den Bereich der Alamannen und Baiuwaren in Süddeutschland sowie der Langobarden in Italien. In diesem Band werden aufbauend auf den aktuellsten Forschungen von Martina Terp-Schunter an der Universität Tübingen die neuesten Forschungsergebnisse zum Grabbrauch der Goldblattkreuze präsentiert, die als die ersten christlichen Symbole im frühmittelalterlichen Süddeutschland zu werten sind, eingebunden in einen Überblick zur Christianisierung der Alamannen. Neu ist etwa die Antwort auf die Frage, wo der Brauch entstanden ist, ebenso die Tatsache, dass dieser offenbar nur in einzelnen Familien üblich war. Anders als bisher gedacht bilden die Goldblattkreuze auch keinen Gegensatz zu gleichzeitig bestehenden Kirchen. Der vorliegende Band vereint alle in der Ausstellung präsentierten Texte und dokumentiert sämtliche dort gezeigten Exponate, darüber hinaus ist er als Begleitschrift angelegt, die auch über die Ausstellung hinaus Bestand hat. Noch nie waren in einer Ausstellung so viele Goldblattkreuze versammelt, die aus zahlreichen namhaften Museen Süddeutschlands stammen – viele sind hier in Originalgröße abgebildet.