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Denkstile und Schulenbildung in der Biologie

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Biologinnen und Biologen werden in einem besonderen Ausbildungsprozess für ihre Tätigkeit sozialisiert. Dabei spielen Methoden und Denkstile eine wesentliche Rolle. Diese werden u. a. in wissenschaftlichen Schulen, die durch herausragende Forscherpersönlichkeiten geprägt werden, vermittelt und weitergegeben. Auf diese Weise entstehen Traditionen, die sich mit Einrichtungen und Forscherkollektiven verbinden. Der Band behandelt die Auswirkungen von Schulen und Traditionssetzungen im Forschungs- und Ausbildungsprozess und bemüht sich insbesondere, die entsprechenden Karrierevorteile, aber auch die mit entsprechenden Schulbildungsprozessen verbundenen Risiken und Konfliktpotentiale an Beispielen und strukturellen Überlegungen deutlich zu machen. Wissenschaft und Politik werden im Allgemeinen als deutlich getrennte Bereiche aufgefasst – und das vor allem auch durch die jeweiligen Akteure. Das gilt scheinbar auch für die Lebenswissenschaften und die Politik. Die Wissenschaftsgeschichte – und hier vor allem auch die Historie der Biowissenschaften – zeigt jedoch, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einerseits sehr wohl die besonderen Ressourcen der Politik für ihre Forschungsanstrengungen mobilisieren können und dazu verschiedene Strategien zur Anpassung einsetzen. Andererseits sind Politikerinnen und Politiker immer wieder in der Lage, ihrerseits Forschungsressourcen für ihre politischen Ziele und Vorstellungen zu nutzen, öfter sogar zu instrumentalisieren. Der Band verdeutlicht dies an Beispielen aus verschiedenen Epochen unter sehr unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen. Er zeigt, dass die Beziehungen von Lebenswissenschaften und Politik weit komplizierter sind, als es z. B. gängige Einschätzungen von Indienstnahme oder Missbrauch der Wissenschaften durch diktatorische Regime nahelegen.

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2017

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