Haftung für aus Umweltverschmutzung resultierende Schäden in Production Sharing Agreements in Aserbaidschan
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Seit der Unabhängigkeit Aserbaidschans hat sich die Öl- und Gasförderung zum dominanten Wirtschaftszweig mit entsprechend hoher wirtschaftlicher und politischer Bedeutung entwickelt. Ausgangspunkt dieser Entwicklung war der 1994 mit zehn ausländischen Erdölunternehmen vereinbarte „Jahrhundertvertrag“ – ein Production Sharing Agreement über die Fördergebiete „Azeri, Chirag, Gunashli“.°°Patrick Stockebrandt untersucht den „Jahrhundertvertrag“, der als Mustervertrag für nachfolgende Erdölprojekte dient, dahingehend, ob dieser eine Haftung für aus Umweltverschmutzung resultierende Schäden etabliert und inwiefern Dritte mögliche Ansprüche geltend machen können. Somit widmet sich die Untersuchung einem Thema im Schnittfeld von internationalem Umweltrecht und Investitionsschutzrecht, welches bisher nur wenig Aufmerksamkeit in der rechtswissenschaftlichen Literatur erfahren hat, aber von großer ökonomischer und politischer Bedeutung ist. Stockebrandt ordnet das Production Sharing Agreement in die Systematik der bestehenden internationalen Vertragstypen und Förderregime ein und stellt es in seiner umweltrechtlichen Dimension vor dem Hintergrund des bestehenden Völkervertragsrechts dar.°°