Wie können wir über Opfer reden?
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Missbrauchsopfer. Terroropfer. Katastrophenopfer. Opfer dominieren die öffentliche Diskussion und die Berichterstattung in den Medien. Allzu oft werden sie als moralische oder politische Waffe missbraucht. Warum ist das so? Und wie könnte man in angemessener Form über Opfer sprechen? Das Opfer ist allgegenwärtig im zeitgenössischen medialen Diskurs. Kirstin Breitenfellner rekonstruiert die Geschichte dieses oft missbrauchten Begriffs und hinterfragt seine Verwendung. Sie beleuchtet die anthropologischen und religiösen Wurzeln des „Opfers“ und entlarvt den Prozess der Schuldzuschreibung und des Abstellens von Sündenböcken als Akt kollektiver Gewalt, der auf der Schwelle zwischen dem Heiligen und Profanen steht. Im Zentrum des Buchs steht die vertrackte Beziehung zwischen Opfern, Tätern und selbsternannten Rettern, die nicht selten zu Verfolgern werden. Letztere sind im Zeitalter der sozialen Netzwerke nicht nur Journalisten, sondern wir alle. Am Schluss dieses Parforceritts legt die Autorin vier Vorschläge für eine ehrlichere, rationalere Berichterstattung über Opfer und Täter vor.