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Nichts auf diesen Fotos ist arrangiert, die Timm Rautert ein Jahrzehntlang von Familien in Deutschland gemacht hat. Jedenfalls nicht von ihm selbst: Wie es vorher in den Wohnungen, in denen er die Mütter, Väter und Kinder zwischen 2007 und 2017 besuchte, ausgesehen hat – ob für ihn aufgeräumt, neu angeordnet, oder umgestellt worden ist –, wissen nur die Familien selbst. So wenig Einfluss nahm der Fotograf, dass nicht einmal ein konkreter Ort festgelegt wurde, an dem sie sich innerhalb ihrer Wohnungen fotografieren ließen: Mal sind es Stühle, auf denen sie sitzen, mal eine Tischkante, mal ein Bett, mal ein Sofa. Immer – der heiligen Familie gleich – als Triptychon arrangiert. In den Porträts spielen nicht nur Elternpaare und ihre Kinder die Hauptrolle, auch wenn sie im Mittelpunkt stehen, sondern auch ihre Lebensentwürfe, die in Details erkennbar zu sein scheinen: in prallvollen Bücherregalen und 50er-Jahre-Kommoden, in Altbaustuck und Parkettfußboden. In den Porträts tut sich ebenso die materielle Welt des modernen Mittelstandes auf, in dem heimeliges Sicherheitsbedürfnis auf kreatives Chaos trifft und moderne Inneneinrichtung auf Möbel vom Sperrmüll. Und stets dazwischen: knallbuntes Kinderspielzeug. Rauterts Fotografien zeigen nicht allein Menschen sondern Menschenleben, öffnen die Tür ins Private, zeigen eine Generation.