Aldous Huxleys The Doors of Perception
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Als Aldous Huxley 1953 einen Eigenversuch mit Meskalin unternimmt, ist dieses in einem Essay dokumentierte Experiment als sein Versuch zu werten, die ihm gewohnten Wahrnehmungsmechanismen, die Doors of Perception, wie der englische Maler William Blake es formulierte, zu reinigen und die Grenzüberschreitung zu den unbekannten Kontinenten seiner Psyche, den Besonderheiten ihrer ‚Fauna und Flora’, zu wagen. Dabei benutzt Huxley zwar den Begriff ‚symbolische Archetypen’ von C. G. Jung oder spricht in Anlehnung an Aleida Assmanns Begriff vom ‚kollektiven Gedächtnis’ von einem ‚kollektiven Unbewussten’; diese Terminologie entsprach jedoch eher einer akademisch geläufigen Ausdrucksweise und weniger psychologisch oder soziologisch motivierten Intentionen. Vor allem sind es Beispiele aus der bildenden Kunst, die er zur Verdeutlichung seiner Erlebnisse anführt. Denn Kunstwerke seien in der Lage, eine visionäre Kraft, die im Rausch beherrschend werde, ‚archetypisch’ zu zeigen. Das Schauen erweise sich im Zugang zu den psychischen ‚Antipoden’ als Schlüsselfunktion. Und bei den Künstlern selbst handle es sich um besonders originelle Bewusstseinsexemplare, die es im Spiegel kreativer Ausdrucksformen zu betrachten sich lohne. Verfügten sie doch, nach der Theorie des französischen Philosophen Henri Bergson, über ein unzureichend selektierendes ‚Gehirn’ – Bergson nennt das Gehirn ein Reduktionsventil – und eine schöpferische Impulse befördernde Sensibilität, die sich vom ökonomisch handelnden, so genannten ‚Gesunden Menschenverstand’ unterscheide.