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Auf der Suche nach England

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Als sich der britische Journalist H. V. Morton im April 1926 in einem der ersten massenproduzierten Autos Großbritanniens auf die Suche nach seinem Heimatland begab, um zu sehen, „what lies off the beaten track“, festigte er nicht nur seine Position als Pionier des automobilen Heimatreiseberichts, sondern verhalf mit dem Bestseller „In Search of England“ auch einem fast vergessenen Genre zu neuem Erfolg. Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie anhand der Reiseberichte von zwölf Autoren den Beitrag automobiler Englandreisen der Zwischenkriegszeit für das kulturelle Selbstverständnis der englischen Gesellschaft und fördert dabei zu Tage, wie die vermeintlich unpolitische Aktivität des Reisens den Blick auf Stadt und Land verändert. So liefern die Reisenden Denkanstöße zur kollektiven Identitätssuche und finden die Antwort auf die Frage, was England ausmache, in der Artikulation eines vertrauten Ruralismus. Zugleich werden die Reiseberichte unter dem Eindruck von Weltwirtschaftskrise, wachsenden Vorstädten und fortschreitender Demokratisierung zu Dokumenten der Krisenerfahrung, zu der auch die zunehmende Automobilisierung beiträgt. Zwar schafft das Auto neue Freiräume, beeinflusst aber unter den Vorzeichen von Beschleunigung und Geschwindigkeit zugleich unwiderruflich die Wahrnehmung einer Nation im Wandel.

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2018

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