Studioli
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Sitzen kraft Macht des Geistes oder Geistesherrschaft im Sitzen? Aus Vorgeschichte und Geschichte des Kritischen Salons. - Mit einer Kolumne von Mely Kiyak und einer Nachbetrachtung von Jörg H. Damm. - Reich bebildert. Geistig-kreativ tätig sein können wir unter vielerlei Bedingungen ‒ im „Elfenbeinturm“ oder im Großraumbüro. Während der Zeit der Renaissance führte die Rückbesinnung Gebildeter auf vorchristliches geistig-kulturelles Erbe zu neuen Formen des Erkundens, Sammelns, Studierens und Interpretierens antiker Werke. Neue Typen von Geistesarbeitern entstanden. Für abgeschiedene, stille geistige Arbeit wurden neuartige Räume nötig, deren Sinn, Funktion und Gestalt bis heute überdauerten. In „Studioli“ skizziert Fritz Kleinhempel, wie wir in unseren diversen „Studierstübchen“ und Leseecken, mit Notiz- oder Skizzenblock unterm Sonnenschirm, mit dem Laptop am Küchentisch, am Schreibtisch in der Wohnstube oder dort, wo zu Hause Staffelei oder Töpferscheibe Platz finden, im Keller am Siebdruckrahmen oder am kleinen Keramik-Brennofen (natürlich auch am Computerarbeitsplatz im Unternehmen) schöpferisch arbeiten ‒ mit Bezug auf die Literaten und bildenden Künstler des heutigen „Kritischen Salons“, welcher 1974 in Berlin-Mitte vom Schriftsteller Gerhard Schmidt verdienstvoll gegründet worden war. Ein höchst interessantes (teils verblüffendes) Buch über die zur Zeit der Renaissance neu entstandenen Räume, worin Geistesarbeiter meist still und abgeschieden tätig sind ‒ bis heute ... die Erfindungen des Stuhls, der Brille, der multimedialen Lesefibel, des englischen Angebertourismus nach Italien, u. v. a. m. „Evviva Studiolo!“ ruft Jörg H. Damm (Bad Honnef) über dieses Buch freudig aus: „Das Studiolo in allen Erscheinungs-formen, damals, heute, zukünftig, ist ein auf seltsame Weise Faszinierendes ... Es betrifft das Menschsein an sich ... Studiolo-Denken ist Zukunftsdenken!“