Leipzig als Zentrum des Musikautomatenbaus von 1880 bis 1930
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Die Bedeutung Leipzigs als Hochburg der Fertigung selbstspielender Musikinstrumente ist heute nahezu in Vergessenheit geraten. Doch in vielen Sammlungen und privaten Haushalten klingen sie immer noch: die Polyphone, Symphonions und Ariston-Spieldosen, die selbstspielenden Klaviere, Zithern und Orchestrions. Unternehmen jeglicher Größe von der kleinen Hinterhofwerkstatt bis zur Fabrik mit mehreren tausend Arbeitern fertigten seit dem späten 19. Jahrhundert ein breites Spektrum von Instrumenten, Zubehörteilen und nicht zuletzt den Toninformationsträgern. Für den heutigen Musikhörer mag verblüffend sein, dass die ersten Plattensammlungen aus dieser Zeit datieren – sie umfassten Leipziger Lochplatten aus Pappe! Das vorliegende Buch bietet erstmals einen vollständigen Überblick über diese nur 50 Jahre dauernde, intensive Phase der Musikgeschichte. Der Interessent findet neben sämtlichen Firmen mit Standorten und Jahreszahlen auch Angaben zu allen Instrumenten-Modellen, Patenten und relevanten Personen. Reich bebildert, kann die Monographie als Standard- und Nachschlagewerk zum Leipziger Musikautomatenbau dienen. Die Musikwissenschaftlerin Birgit Heise war von 1993 bis 2017 im Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig als Kustodin tätig, bevor sie an das Musikwissenschaftliche Institut derselben Universität wechselte. Mit mehreren eigenen Sonderausstellungen (z. B. zum Instrumentarium Richard Wagners, 2013, zum Leipziger Musikautomatenbau, 2015, mit zugehörigem Buch „Leipzigs klingende Möbel“) sowie mit zahlreichen Fachpublikationen, Vorträgen und Gesprächskonzerten tat sie sich als profunde Kennerin auf den Gebieten der Instrumentenkunde und regionalen Musikgeschichte hervor. Sie ist Mitglied der Kommission für Kunstgeschichte, Literatur- und Musikwissenschaft der Sächsischen Akademie der Wissenschaften sowie des wissenschaftlichen Beirats der Gesellschaft für Selbstspielende Musikinstrumente e. V.