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Das Werk Regels, insbesondere der hier gezeigte Zyklus, ist von einer ungewöhnlichen Stringenz, Sensibilität und Komplexität gekennzeichnet und dabei so eigenständig, dass man sich fragt, woher der damals 40-jährige in der DDR hinter dem Eisernen Vorhang seine Inspiration nahm. Seine Arbeiten sind singulär und stellen eine einzigartige Position innerhalb der abstrakten Kunst der DDR dar. Volker Regel, der von 1968 bis 1972 Architektur an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar (heute Bauhaus-Universität) studierte und als Künstler autodidaktisch arbeitete, ist den meisten Kunsthistoriker_innen (noch) unbekannt. In einem künstlerischen Umfeld aufwachsend, war er von Kindheit an mit Kunst konfrontiert. Seinem Werk sieht man diese jahrzehntelange Auseinandersetzung mit Kunst an, ihm ist die Suche nach einer allgemeingültigen Formsprache immanent, in der das Individuelle und das Generelle zusammentreffen. Neben seiner Tätigkeit als Architekt arbeitete er in seiner Freizeit an künstlerischen Werken und entwickelte so seine eigene Bildsprache. Doch Regel sah und verstand sich zunächst nicht als Künstler, sondern fühlte sich als Architekt. Dies lag einerseits daran, dass seine Kunst in der DDR nicht salonfähig war, da sie nicht in den Kanon der zur Doktrin erhobenen staatskonformen Kunst des Sozialistischen Realismus’ passte. Andererseits konnte er sich seine künstlerische Freiheit erhalten, weil er sein Geld im angewandten, architektonischen Bereich verdiente. Im Gegensatz zu vielen Künstlerkolleg_innen, die ihre Inspiration aus ihrer architektonischen Tätigkeit schöpften, verstand Regel Kunst und Architektur immer als zwei getrennte Bereiche. Während Kunst, trotz ihrer realen Bezüge zum Leben, ihren autonomen Status nicht verlässt, in der Gestaltung „frei” und somit zweckfrei ist, so ist Architektur immer funktional, und damit der Kunst untergeordnet. In der Kunst findet Regel die Freiheit, die ihm als Architekt (der DDR) verwehrt bleibt.