Antenna Diaries
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In der Zone Wie haltbar sind die Erkenntnisse der Wissenschaften? Wie schnell landen Utopien auf dem Müllhaufen der Geschichte? Jenny Michel nutzt wissenschaftlich-technische Darstellungen, Karten und Lexika aus dem Fundus der Vergangenheit und kombiniert sie mit Materialien, die zu Fragen nach Wert, Dauer und Vergänglichkeit führen. Sie löst dabei in einer ganz eigenen palimpsestartigen Ästhetik das Material auf, schneidet es aus, klebt, tackert und collagiert es, lässt es von der Decke baumeln oder spannt es an Wände und hängt es in den Raum hinein. Das kann bei Betrachtenden zu einem leichten Unbehagen führen, denn die dingliche Auflösung führt unumwunden die Fragwürdigkeit von Ideologien, Theorien und Wahrheiten vor Augen und macht dies vor allem physisch erfahrbar. Kunst verstanden als Abbild von Archiven und Aufzeichnungssystemen, als Speicher unseres kulturellen Erbes, spiegelt hier dagegen Auflösung und Verfall. ANTENNA DIARIES so hat Jenny Michel Buch und Ausstellung genannt, denn sie will Kunst als »Medium der Interaktion«, als »Sinnbild für unser Bewußtsein« – Senden – Empfangen – Transformation – aufrufen. Im Echoraum der Künstlerin sind wir denn auch auf uns selbst zurückgeworfen – nachdenklich. Ausstellung: Schwartzsche Villa Berlin-Steglitz, 8/9–18/11/2018