Voyage de Lapponie
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Regnard, Sohn eines reichen Pariser Kaufmanns wird in jungen Jahren Waise, erbt ein großes Vermögen, geht bald auf Reisen in die Türkei und Italien, wird in Algier versklavt, aber später freigekauft. Mit 26 Jahren reist er mit 2 Freunden 1681 von Paris über Hamburg bis nach Kopenhagen und wegen der hübschen Skandinavierinnen weiter bis nach Stockholm, wo der gleichaltrige, schwedische König den reiselustigen Franzosen Lappland als nächstes Reiseziel empfiehlt, was zum Königreich Schweden gehöre, über das man aber herzlich wenig wüsste. Die Drei machen sich auf nach Tornio, wo ein berühmter Bischof gerade gestorben ist. Sie beschließen, den Tornio Fluss aufwärts bis zum Nordkap zu ziehen. Mit Hilfe einheimischer Lappen kommen sie auch bis zur nördlichsten Spitze des Tornio Sees und meinen vom Gipfel eines Berges den Atlantik zu sehen und am nördlichsten Fleck der Welt angekommen zu sein, wo sie ebenso wie vorher in der Kirche von Jukkasjärvi ein Denkmal mit Inschrift setzen. Während ihrer Tour lernen sie nicht nur die besonderen Jagdsitten, die Götzenanbetung, die Wohnstätten der Lappen kennen, sie werden auch mit den Trinksitten der Lappen, aber auch der dortigen Kirchenmänner konfrontiert, was ebenso wie die Saunasitten sehr humoristisch geschildert wird. Regnard beschreibt aber auch die Rentiere und ihre Haltung, die riesigen Mengen an jagdbarem Wild und Unmengen an Fischen. Die Informationen sind sehr umfassend, aber auch ein großer Teil von dem wissenschaftlichen Werk Lapponia von Johannes Scheffer abgeschrieben. Darum ist diese Reisebeschreibung auch erst nach dem vorzeitigen Tod Regnards auf dem Markt erschienen. Regnard sollte nach dieser Reise der bekannteste und meist gespielte Komödienautor nach Moliere werden. Dieses Talent merkt man beim Lesen.