Kollektivierung der Träume
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Worin liegt das Geheimnis der Lust am Bild? Welchen tieferen Genuss bereiten uns Bilder, dass wir sie so massenhaft konsumieren? Bis heute fehlt es an einer Bildsoziologie, die auch die psychischen Dimensionen der Bilder, ihre Faszinationswirkungen und Lustgewinne, mit einbezieht. Diese Lücke schließt Samuel Strehle mit einem originellen Forschungsprogramm. Er untersucht die Verwandtschaft von Bild und Traum, um das Geheimnis der Bilder zu ergründen. Bilder, so seine These, sind die kollektiven Träume der Gesellschaft. Im Medium der Bilder bringen nicht nur einzelne Individuen, sondern ganze Kollektive ihre Wünsche, Ängste und Wirklichkeitserfahrungen zum Ausdruck. Die Lust an ihnen ist die Lust an der Wiederkehr des Verdrängten. Sie zu analysieren ist Aufgabe einer ›soziologischen Traumdeutung‹, deren Grundlagen – im Zusammenspiel von Bildtheorie, Kulturtheorie und Psychoanalyse – hier erstmals entwickelt werden. Der letzte Teil des Buches wendet das Verfahren dieser Traumdeutung auf ein empirisches Beispiel an: den Spielfilm THE DARK KNIGHT rund um den fiktiven Superhelden Batman. Was verraten uns die Bilder dieses Films über die Gesellschaft, die sie betrachtet? Welche kollektiven Stimmungen und Krisenerfahrungen lassen sich am Erfolg des Films ablesen? Oder anders gefragt: Wovon träumt eine Gesellschaft, die von einem als Fledermaus maskierten Superhelden träumt?