Schöne neue Plastikwelt - zur semantisch-lexikalischen Beschreibung plastifizierter Wörter am Beispiel von "Kommunikation" und "Frustration"
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Die vorliegende Arbeit untersucht das sprachliche Phänomen der sog. Plastikwörter bzw. des (möglichen) plastifizierten Gebrauchs von Wörtern wie „Projekt“, „System“ oder „Strategie“. Der Terminus „Plastikwörter“ geht zurück auf Uwe Pörksen und seine gleichnamige Publikation aus dem Jahr 1988. Da Pörksens Ansatz - ganz in literaturwissenschaftlicher Tradition stehend - ein hermeneutischer ist, gab es für systematische Untersuchungen der aktuellen Bedeutung von potentiellen Plastikwörtern bislang noch keine geeigneten linguistischen Verfahren. Mit dem im Rahmen dieser Arbeit entwickelten semantisch-lexikalischen Beschreibungsmodell, dem sog. Bedeutungsschaltkreis, steht nun ein sprachanalytisches Werkzeug zur Verfügung, mit dem zuverlässig für einen konkreten Wortgebrauch (mündlich oder schriftlich) analysiert werden kann, ob es sich um einen plastifizierten oder aber um einen fachlich-disambiguierten Gebrauch eines Wortes handelt. Das allgemeine Modell des Bedeutungsschaltkreises wurde exemplarisch für die Wörter „Kommunikation“ und „Frustration“ spezifiziert und erprobt. Claudia Thiel-Dirksen studierte an der Universität des Saarlandes, an der Universität Trier und am Dōshisha Women's College in Kyoto (Japan) Neuere Deutsche Sprachwissenschaft, Computerlinguistik und Japanologie. Nach dem Studium arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte am Germanistischen Institut und am Zentrum für Schlüsselkompetenzen an der Universität des Saarlandes.