Perspektivität und Dialektik
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Das Buch begibt sich auf die Suche nach den Spuren des Konzepts der epistemischen Perspektivität in Hegels Konzeption des Erkennens. Gerade Hegel gilt als Philosoph, der Absolutheit beansprucht und somit selten in die Nähe einer Philosophie des Perspektivismus gebracht wird. Allerdings gibt es seit einigen Jahren die Tendenz, Hegels Philosophie mit einer perspektivischen Philosophie zusammenzubringen. Diesem Unternehmen schließt sich dieses Buch an. Das Überwinden antithetischer Positionen zugunsten einer Synthese im Sinne einer Dialektik geht einher mit der Annahme und Überwindung epistemischer Perspektiven. Das menschliche Erkennen ist dadurch gekennzeichnet, dass es stets bestimmte Aspekte eines Sachverhalts oder eines Gegenstandes in den Fokus rückt und andere zwangsläufig ausblendet. Damit nehmen Menschen im Erkennen stets eine Erkenntnisperspektive ein. Dieser Doppelcharakter des gleichzeitigen Fokussierens und Ausblendens deutet auf die dialektische Struktur des Begriffs der epistemischen Perspektivität hin. Vor allem in Hegels Phänomenologie des Geistes gibt es eine deutliche Verschränkung zwischen dem Konzept der Dialektik und dem der Perspektivität. Die Entwicklung des Bewusstseins zum Selbstbewusstsein ist von der Einnahme und dem Überwinden mehrerer Erkenntnisperspektiven geprägt. Dabei ist die Dialektik bei Hegel die Methode, mit der das Subjekt Perspektiven reflektiert und wechselt.