Hanshi Charlie - Kampf- und Lebenskunst
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«Hanshi Charlie» ist die erste, gross angelegte Reportage der Edition Frida. Ihr Gegenstand: Das Leben des Kampfkunst-Grossmeisters Charlie Lenz, sein Weg von einer armen Bergbau-Familie zu einem der höchst dotierten Meister der Welt, aufgearbeitet als Buch und als Film. Ein Weg, den der heute 70-Jährige so konsequent gegangen ist, dass aus seiner Kampfkunst eine Form der Lebenskunst geworden ist. Ein einfaches Leben führen, eines, das geprägt ist von Achtsamkeit, Respekt vor der Natur und Hingabe an den Augenblick: Wer kennt die Sehnsucht danach nicht? Der Kulturjournalist Mathias Balzer und der Filmemacher Luis Balthisar Balzer erzählen, wie dieser faszinierende Mann sich dieser Einfachheit angenähert hat. «Hanshi Charlie» erzählt aber auch eine Ge- schichte, die von Auswanderung, Durchhaltewillen, grosser Liebe, glücklichen Zufällen und harten Schicksalsschlägen berichtet. Mathias Balzer erzählt in 26 kurzweiligen Kapiteln die Lebensgeschichte von Charlie Lenz. Seine Kindheit in der Familie armer Bergbauarbeiter, seine Zeit als halbstarker Strassenschläger, sein Leben als Immigrant in der Schweizer Kleinstadt Chur, seine ausgedehnten Reisen nach Japan. Der Autor beschreibt Charlies Leidensweg in der härtesten Karateschule der Welt. Er erzählt wie Lenz durch Zufall einem Zen-Meister begegnet und dessen Schüler wird, wie der vierfache Karate-Schweizermeister vom Sportler zum Kampfkünstler wird. Er spricht mit ihm über die Wirkung seines Trainings, die zweifelhafte Hinterlassenschaft der Samurai, über das Nicht-Kämpfen als höchste Form des Kampfes, über die Bedeutung des Todes und über die Einfachheit guter Architektur – und, last but not least, über die Kunst des Kochens und die Herstellung von Kräuterlikör. Er begleitet Lenz auf sei- nen europaweiten Reisen als Lehrer, und lernt einen siebzigjährigen Mann kennen, der immer noch von Neugierde auf das Leben erfüllt ist. Es ist die Geschichte eines Suchenden und Liebenden, eines Natur- und Menschenfreundes, eines Wissenden, der zugleich sagt: «Wir haben nie ausgelernt.» Das Buch über Lenz ist aber nicht nur das Porträt eines erstaunlichen Mannes, sondern erzählt auch von einer grossen Liebe. Ohne Anna Lenz, seine Frau, wäre Charlie Lenz heute nicht der, der er ist. Sie hat ebenfalls Judo praktiziert und sich als Architekturfotografin einen herausragenden Ruf erarbeitet. Der Autor erzählt, wie das Paar Schritt für Schritt seine Lebensträume erfüllt und aus dem Zusammentreffen von Kampfkunst, Architektur, Natur- liebe und Philosophie ein eigentliches Gesamtkunstwerk entwirft, das in sei- ner Konsequenz Seltenheitswert hat. Der Film zum Buch Der junge Filmemacher Luis Balthisar Balzer hat mit der Illustratorin Justin Klaiber und dem Kameramann Avi Sliman drei wichtige Episoden aus dem Leben von Charlie Lenz zu einem vielschichtigen, rund 25-minütigen Porträt verwoben. Der als dreiteilige Web-Doku erschienene Film wurde an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) als eine der besten Arbeiten des Jahres 2018 ausgezeichnet. Nun erscheint die verlängerte, endgültige Fassung. Sie kann über einen Web-Code im Buch heruntergeladen werden.