Die Sprichwörter und Sinnreden des deutschen Volkes in alter und neuer Zeit
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Joseph Josua Eiselein (1791–1856), Bibliothekar und Professor in Heidelberg, legte 1838 seine umfangreiche Sammlung „Die Sprichwörter und Sinnreden des deutschen Volkes in alter und neuer Zeit“ vor. Er hat damit eine ungemein brauchbare und nützliche Pionierarbeit geleistet, die nur durch seine Belesenheit und seine erheblichen philologischen Kenntnisse möglich war. Sie stellt einen frühen wissenschaftlichen Versuch dar, Sprichwörter so gut wie möglich mit Quellen und wo nötig mit kurzen Erklärungen zu registrieren. Überall zeigt sich das Interesse an Sprache und Literatur, das diesen rastlosen und wohl auch ehrgeizigen Privatgelehrten dazu geführt hat, sich intensiv mit der mündlichen und schriftlichen Überlieferung des sprichwörtlichen Sprachguts zu beschäftigen. So hat Eiselein nicht nur Sprichwörter aus älteren Sammlungen aufgenommen, sondern er hat Belege in der alt-, mittel- und frühneuhochdeutschen Literatur aufgefunden, die neuere Literatur durchforscht und seine eigene Feldforschung durchgeführt. Die lange Einleitung ist eine reichhaltige Einführung in die Sprichwörterkunde, und unter den zahlreichen Belegen befinden sich auch vorher nicht registrierte Sprichwörter und sprichwörtliche Redensarten mit Quellenangaben und zuweilen knappen Erklärungen. Es dreht sich also um eine weiterhin bedeutende Sammlung, die zusammen mit Wilhelm Körtes gleichzeitig erschienener Sammlung „Die Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten der Deutschen“ (1837) und Karl Friedrich Wilhelm Wanders „Deutschem Sprichwörter-Lexikon“ als Basiswerk zu gelten hat.