In Esopo ich lase ...
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Der Essay beginnt mit einführenden Bemerkungen zur Rezeption der wirkungsmächtigen Esopus-Ausgabe von Steinhöwel, Brant und Adelphus Muling durch Hans Sachs und erörtert dann anhand exemplarisch ausgewählter Texte, wie der Dichter bei der Bearbeitung von Fabeln und Schwänken verfährt. Ein Vergleich zwischen zwei themengleichen Meisterliedern, zwischen einem Meisterlied und einem Fastnachtspiel, in denen die gemeinsame Quelle verschieden adaptiert ist, und der Interpretation eines speziell für die Werkausgabe verfassten Spruchgedichts zeigt Sachs’ Kunst des Erzählens und der moraldidaktischen Publikumslenkung. Niklas Holzberg lehrte bis 2011 gräzistische und latinistische Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und publizierte zahlreiche Bücher, Aufsätze und Übersetzungen mit Schwerpunkt auf der augusteischen Dichtung und der griechisch-römischen Erzählliteratur (Roman, Fabel). Ein spezielles Interesse galt stets der Antikerezeption durch Nürnberger Autoren des 16. Jahrhunderts, vor allem Willibald Pirckheimer und Hans Sachs.