Das optimierte Selbst
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Selbst-Optimierung ist in Mode – im beruflichen wie im privaten Leben. Das zeigt sich nicht zuletzt im Feld der Psychotherapie. Ihrem Namen zum Trotz geht es auch hier manchmal nicht mehr um Heilung, sondern um Optimierung: Enhancement des Körpers, des Selbst, des Seelenlebens. Viele Menschen unterwerfen sich scheinbar freiwillig gesellschaftlichen Kompetenz- und Leistungsimperativen und geraten oft in nicht mehr kontrollierbare Endlosspiralen der Selbstoptimierung. Solche »auteronomen Subjekte« bewegen sich in neuer Weise in einem merkwürdigen Übergangsfeld zwischen Autonomie und Heteronomie. Jürgen Straub untersucht Praxen und Technologien der Selbstformung – von traditionellen Weisen, das eigene Selbst zu gestalten, über technische, medikamentöse und chirurgische Manipulationen bis hin zu biotechnologischen und gentechnischen Visionen einer »positiven Eugenik«. Besondere Aufmerksamkeit finden auch Self-Tracking- und Lifelogging-Methoden, die ganz neue Modi der Selbstüberwachung und Selbstformung mit sich bringen und offenkundig für immer mehr Menschen hoch attraktiv sind.