Sexualstörungen
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Sexualität ist einerseits sehr vom individuellen Erleben geprägt und hängt gleichzeitig stark vom Kontext ab – in der Interaktion mit anderen, aber auch kulturell. Entsprechend komplex können die Hintergründe von Sexualstörungen sein. Ihre Folgen betreffen meist ein Paar, oder – umgekehrt: Paarkonflikte führen zu sexuellen Funktionsstörungen. Die Sexualtherapie steht deshalb in enger Verbindung zur Paartherapie. In einem systemischen Störungsverständnis werden die Symptome in einen Sinnzusammenhang gestellt. Es geht darum, die darin zum Ausdruck kommenden berechtigten Bedürfnisse zu verstehen und sie für eine selbstbestimmte, verantwortungsvolle Gestaltung der persönlichen Sexualität und Beziehung zu nutzen. Nicht die Funktion steht im Zentrum, sondern die Person mit ihren Wünschen nach Intimität und Angenommensein. Helke Bruchhaus Steinert vergleicht zunächst unterschiedliche Diagnoseansätze zu sexuellen Funktionsstörungen und stellt verschiedene Erklärungsmodelle sexueller Störungen vor, die für die Therapie hilfreich sind. Sie verlässt dabei ein schulenspezifisches Abgrenzungsdenken und integriert stattdessen wirksame Vorgehensweisen aus verschiedenen Schulen. Therapeutische Interventionen werden anhand von Fallbeispielen aus der Praxis vorgestellt. Zahlreiche verständliche Abbildungen stehen auch als Onlinematerial zur Verfügung und können so unmittelbar für die Therapie genutzt werden.