Kurt Steffelbauer
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Nichtanpassung, Verweigerung oder gar Widerstand gegen das nationalsozialistische Terrorregime war keine verbreitete Handlungsform unter den in Deutschland verbliebenen Pädagogen in der Zeit des „Dritten Reichs“. Wie die Mehrheit der Deutschen liefen sie mit, taten sie mit und „wussten von nichts“, als den Nazis die Macht übertragen wurde. Heidrun Joop, die Autorin dieses Buches, beteiligt die Leserinnen und Leser an ihrer Spurensuche und Annäherung an einen fast vergessenen Berliner Lehrer, der auch unter den Bedingungen des nationalsozialistischen Staats zu handeln bereit war: Kurt Steffelbauer (16.2.1890–21.5.1942), zuletzt an der 29. Volksschule in der Tegeler Straße im Weddinger Sprengelkiez tätig, dem Ort der heutigen Brüder-Grimm-Grundschule. 1933 wurde er für einige Monate aus dem Schuldienst „entfernt“ und hatte, als er die Weisung zur Wiederaufnahme der Arbeit erhielt, bereits ein illegales Netz geknüpft zu ehemaligen Gewerkschaftskolleginnen und -kollegen, zu entlassenen jüdischen Lehrerinnen, Intellektuellen und Arbeitern. Was als tätige Mithilfe für gemaßregelte Lehrerinnen und Lehrer begann, weitete sich aus zu einer Organisation von Fluchtwegen und zur Herstellung und Verbreitung von Flugblättern. Kurt Steffelbauers „Doppelleben“ in Schule und illegalem Widerstand rekonstruiert Heidrun Joop unter Auswertung der vorliegenden Akten von Gestapo und NS-Justiz sowie mit Hilfe der Erinnerungen von Freundinnen und Freunden, Mitkämpferinnen und Mitkämpfern Kurt Steffelbauers.