Die philosophische Reihe/ Sokratische Denkwürdigkeiten
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Die Schrift Sokratische Denkwürdigkeiten wurde von Johann Georg Hamann im Jahre 1759 verfasst. Der Essay ist eine der ersten schriftstellerischen Arbeiten Hamanns überhaupt und entstand nach einem religiösen Erweckungserlebnis. Hamann setzt sich in seinem Aufsatz mit dem Rationalismus der europäischen Aufklärung auseinander, adressiert ist er an seinen früheren Studienkollegen Johann Christoph Berens und an Kant in Königsberg, der damals bereits als Dozent an der dortigen Universität lehrte. Die Schrift war, wohl auch wegen Hamanns dunkler und verklausulierter Sprache, kein Publikumserfolg, wurde aber von den Literaten des Sturm und Drang bis zur Romantik rezipiert. Sie entstand aus einer persönlichen Auseinandersetzung zwischen Hamann und Christoph Berens, einem der Besitzer des Rigaschen Handelshauses Berens und ehemaligem Kommilitonen Hamanns. Berens schickte Hamann 1756 für vier Jahre nach London, damit Hamann dort für ihn kaufmännische und politische Aufträge ausführte. Hamann fand sich in London nicht zurecht und flüchtete sich in das Studium der Bibel. Im Frühling 1758 erfuhr er beim Lesen eine erschütternde Begegnung mit Gott, die ihn vom Aufklärer zum Gläubigen machte.