Das Gastmahl
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Ein Gastmahl erscheint als vielschichtiges Ensemble ganz unterschiedlicher Genussreize, Aktionen, Vorführungen, Semantiken, Referenzen, Erinnerungsspuren und vor allem und immer wieder medialer Inszenierungen. Das Gastmahl als kulturelle Praxis erweist sich letztlich als so komplex, dass es kaum eingehend und aus Sicht nur einer Disziplin analysiert werden kann – ein Manko bisheriger Forschung. Der Sammelband Das Gastmahl. Medien. Dispositive. Strukturen, herausgegeben von Bettina Brandl-Risi und Dirk Niefanger, versucht daher in sechs Modellstudien dem Phänomen aus verschiedenen Fachperspektiven und in unterschiedlichen historischen und kulturellen Kontexten beizukommen, ohne damit aber eine vollständige Erfassung seines Gegenstandes behaupten zu wollen. Das besondere Augenmerk der Studien gilt dabei der doppelten medialen Involviertheit des Gastmahls: Es wird stets mit unterschiedlichen Medien inszeniert und lenkt damit entscheidend die Aufmerksamkeit; gleichzeitig wird es aber nur als unvollständig medial überliefertes, nicht identisch wiederholbares Ereignis greifbar.