Memento mori

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Der einprägsame Aufruf „memento mori“ erinnert uns daran, unsere Endlichkeit im Leben zu akzeptieren und das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren. Im Altertum lebten die Menschen bereits mit dem Bewusstsein ihrer Vergänglichkeit, wobei Geburt, Initiation und Tod zentrale rituelle Elemente darstellten. Antike Mysterienweihen halfen, die Angst vor dem Tod zu überwinden und ermöglichten einen guten Übergang in die jenseitige Sphäre. Teile dieser Sterbekunst überdauerten bis ins Spätmittelalter und fanden Ausdruck in den Sterbebüchlein der Ars moriendi, die den Sterbeprozess begleiteten und das richtige Sterben lehrten. Heute fordern viele Mediziner eine neue Sterbekunst, um einen menschlichen Tod zu ermöglichen, während gleichzeitig eine neue Bescheidenheit spürbar ist. Diese Haltung spiegelt sich im sokratischen Gedanken wider, dass wir oft nichts wissen. Der Tod wird als Mysterium betrachtet, das zwar durch Forschung etwas transparenter, aber nicht vollständig entschlüsselt ist. Die Art, wie wir sterben, spiegelt wider, wie wir leben. Wahre Sterbekunst zeigt sich im richtigen Leben und umfasst sowohl den respektvollen Umgang mit dem Sterben als auch die Erkenntnis, dass der Tod den Lebenshorizont prägt. Dies ist ein illustrierter Streifzug durch die abendländische Geschichte des Sterbens, der die Vielfalt menschlicher Erfahrungen mit dem Tod thematisiert.