Harṣa von Kaschmir
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König Harṣa von Kaschmir (r. 1089–1101) wurde einst als vielversprechender Prinz von den Untertanen aus dem Kerker auf den Thron gehoben. Dort angekommen verlor er sich jedoch zunehmend im Ränkespiel der Höflinge, bis er schließlich zu einem verhassten Tyrannen wurde. Der einst beliebte, freigiebige König regierte am Ende grausam und beutete rücksichtslos seine Untertanen sowie die Tempel Kaschmirs aus, um seine Verschwendungssucht weiter finanzieren zu können. Aus Angst vor Verrat ließ er zudem zahlreiche Verwandte ermorden, doch jene, die ihn schließlich stürzen sollten, hatte er aus Reue über seine früheren Taten verschont. Nahezu alles, was wir heute über König Harṣa wissen, erfahren wir aus der Rājataraṅgiṇī („Wellenstrom der Könige“), einem historiographischen Werk sanskritischer Dichtkunst des kaschmirischen Dichters Kalhaṇa. Dessen Vater war einer der Minister König Harṣas und vermutlich sind es seine Berichte, die die Grundlage für die Rājataraṅgiṇī bilden und die tiefen Einblicke in das höfische Leben jener Zeit ermöglicht haben. Dabei kommen politische Aspekte ebenso zur Sprache wie die familiären Hintergründe innerhalb einer Dynastie. Die Studie untersucht Harṣa daher auf der Grundlage der Darstellung Kalhaṇas, der angesichts dieses zutiefst widersprüchlichen Königs beständig zwischen Empathie und Abscheu schwankt.