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Englisch als Lingua Franca in der Schule

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Im schulischen Englischunterricht bilden die sprachlichen Normen und die kulturellen Kontexte der MuttersprachlerInnen aus Großbritannien und den USA den Rahmen für das Sprachenlernen. Englisch wird dabei als Erstsprache bzw. als „Native Language“ aufgefasst – verankert in den kulturellen und sprachlichen Kontexten der entsprechenden Regionen und Gesellschaften. Mittlerweile übersteigt die Zahl derjenigen Menschen, die Englisch als Zweit- oder Fremdsprache nutzen, jedoch die der MuttersprachlerInnen. Es stellt sich also die Frage, wieso Englisch trotzdem als Sprache der ErstsprecherInnen wahrgenommen wird und warum MuttersprachlerInnen überhaupt so als Referenz für jede andere Art von Englisch herangezogen werden. Um den globalen Entwicklungen und der überwiegenden Nutzung als Fremd- oder Zweitsprache Rechnung zu tragen, fordern einige ForscherInnen, Englisch nicht nur als Erstsprache zu betrachten, sondern vor allem als Lingua Franca – auch im Englischunterricht. Dieser Perspektivwechsel wirft besonders im Bereich des Lehrens und Lernens neue Fragen auf: Wie muss ein Englischunterricht gedacht werden, der ohne den expliziten sprachlichen, kulturellen und geographischen Bezug zum Native Speaker stattfindet? Wie kann man eine Verkehrssprache unterrichten und welche Möglichkeiten bietet so ein Unterricht für inter- bzw. transkulturelles Lernen? Diese Fragen werden in der vorliegenden Arbeit unter Berücksichtigung internationaler Machtasymmetrien diskutiert. Dabei wird für einen veränderten Englischunterricht plädiert, der sich explizit an einem transkulturellen Kulturbegriff orientiert, sprachliche und kulturelle Gleichberechtigung verfolgt und sich von einem überkommenen Verständnis der englischen Sprache als Eigentum der MuttersprachlerInnen lossagt.

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