Die gescheiterte Revolution in Italien
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Während der revolutionären Periode des Biennio Rosso, den «zwei roten Jahren» 1919-1920, steuerte die Arbeiterklasse in Italien auf den Bruch mit der kapitalistischen Ordnung zu. In heroischen Aktionen lehnten sich die Arbeiter und Bauern gegen die ausbeuterische Ordnung der Kapitalisten und Grossgrundbesitzer auf. Die Offensive der Arbeiterklasse fand in der Bewegung der Fabrikräte in Turin ihren fortgeschrittensten Ausdruck. Im Herbst 1919 schlossen sich die Turiner Metallarbeiter in demokratisch gewählten Räten zusammen mit dem ausdrücklichen Ziel, die Macht der Kapitalisten in der Fabrik zu ersetzen und den Übergang in den Kommunismus einzuleiten. Die herausragende Persönlichkeit der Turiner Fabrikrätebewegung war der Kommunist Antonio Gramsci. Gramsci ist heute zweifellos eine der bekanntesten Figuren aus der marxistischen Tradition. Zu diesem «Ruhm» kam er allerdings durch die falschen Leute aus den falschen Gründen – und eindeutig nicht wegen seiner führenden Rolle in der Turiner Rätebewegung. Was wurden seine Ideen nach seinem Tod verzerrt, gefälscht, abgestumpft und ihres revolutionären Gehalts beraubt! In Wahrheit war Gramsci während des Biennio Rosso derjenige, der die Notwendigkeit des Bruchs mit der im Sterben liegenden kapitalistischen Ordnung am deutlichsten erkannte. Er propagierte unermüdlich den Aufbau der Räte, in denen er die Keimzellen einer neuen kommunistischen Ordnung sah, in der sich die Arbeiter selbst regierten. Auf dem Höhepunkt der Klassenkämpfe 1919-1920 lag die Macht für die Arbeiterklasse zum Greifen bereit. Doch die Spitzen der Gewerkschaften und der Sozialistischen Partei verhinderten die Ausweitung des Kampfes, was zu einer herben Niederlage und schlussendlich zur faschistischen Reaktion führte. Das sind brutale Lektionen. Es ist unsere Pflicht, die Erfahrungen der vergangenen Kämpfe zu studieren, um daraus zu lernen. Nur so schaffen wir uns die Werkzeuge für unseren Sieg in den heutigen Bewegungen.