"Euthanasie" in Bernburg
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Von 1940 bis 1943 befand sich auf dem Gelände der Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg eine der sechs zentralen Einrichtungen, in denen kranke und behinderte Menschen mit Kohlenmonooxyd getötet wurden. Durch die Teilung der Anstalt in einen therapeutischen und einen Tötungsbereich sowie durch die Ermordung jüdischer KZ-Häftlinge nimmt sie eine besondere Stellung unter den „Euthanasie“-Anstalten ein. Davon ausgehend wird untersucht, welche Auswirkungen die Existenz der Mordanstalt auf den therapeutischen Bereich hatte, und wie die Einordnung in den Kontext nationalsozialistischer Genozidpolitik – im Übergang von der „Euthanasie“ zum Holocaust – erfolgte. Die Untersuchung erstreckt sich sowohl auf die Opfer als auf die Täter. Bürokratische Einzelheiten, technische Details und menschliche Verhaltensweisen sind von besonderem Interesse. Sie erst ermöglichen, den Mechanismus einer „Euthanasie“-Anstalt zu beschreiben und vielleicht zu verstehen.