Verweigerte Versöhnung
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Das Oeuvre von Günther Anders zieht seit einigen Jahren ein wachsendes Interesse auf sich, das allerdings immer noch von dem Vorurteil geprägt ist, seine Schriften seien nur der heimelige Ort philosophischer und politischer Moralpredigten. In einer luziden Interpretation und Rekonstruktion führt Werner Reimann einen anderen Anders vor. Die thematisierte Philosophie wird als der großangelegte Versuch einer illusionslosen und unerschrocken bis zum Äußersten gehenden Reflexion gelesen. Der Bogen der Lektüre spannt sich dabei von den Anfängen der Andersschen Philosophie in den zwanziger Jahren bis zu seinen jüngsten Provokationen zur Gewalt. Erstmalig werden die bislang unübersetzten Schriften aus dem Pariser Exil der dreißiger Jahre in ihrer verborgenen Schlüsselbedeutung für das Anderssche Denken erkannt. Das Denken der Differenz, das später zu einer Domäne seiner Philosophie wird, hat hier seinen Ursprung. Die Sprache der Studie ist nüchtern und präzise, philosophisch prägnant und stilistisch eigenständig. Das Buch kann als Einführung in Günther Anders’ Philosophie gelesen werden. Gleichzeitig markiert es die Schnittstellen der Moderne, in denen das Denken zukünftig bohren wird.