Ritterorden und Adelsgesellschaften im spätmittelalterlichen Deutschland
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Ritterorden und Adelsgesellschaften des späten Mittelalters im deutschen Sprachraum werden in diesem Band zum ersten Mal verzeichnet und in systematischer Ordnung von 37 Kategorien unter Angabe aller bekannten Mitglieder und der ikonographischen Quellen genau beschrieben. Ein wesentliches Phänomen der Verfassung, der Gesellschaft, der Kultur und des Rechts im 14. und 15. Jahrhundert wird dadurch faßbar. Diese 92 Gesellschaften des Adels traten zuweilen gegen Fürsten und Städte auf. Oft waren sie um Totengedenken, Friedegebot und Fehdehilfe geschart und durch die Veranstaltung von Turnieren gekennzeichnet, mitunter aber dienten sie als politische Bündnisse und kurzlebige Kampfgemeinschaften. Manche waren auf einen Ort beschränkt, andere erstreckten sich über weite Gebiete Süddeutschlands. Einige hatten einen Fürstenhof zum Zentrum, andere kannten nur gleichberechtigte Mitglieder. Allen aber war, außer einem Abzeichen (oder Namen, oder einer Uniform), gemeinsam das Prinzp von societas et fraternitas , von dem wir erst jetzt erkennen, daß es ein Grundmuster älterer Gesellschaft gewesen ist.