Das Ethos der russischen Pädagogik
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Das Ethos der russischen Pädagogik erwächst aus ihrer religiös-moralischen Fundierung, die auch in den areligiösen und atheistischen Konzeptionen, bis hin zur sowjetischen Pädagogik, noch sichtbar bleibt. - Nach der Erörterung religiöser und säkularistischer Motive der Pädagogik werden maßgebliche russische Pädagogen des 19. Jahrhunderts (Pirogov, Usinskij, Dobroljubov, Tolstoj, Racinskij) vorgestellt. Russische Pädagogik kann in den Kategorien 'wahrer Mensch' und 'neuer Mensch' beschrieben werden: Der 'wahre Mensch' ist die pädagogische Leitidee seit Pirogov, der 'neue Mensch' das antithetische pädagogisch-gesellschaftliche Programm seit Cernysevskij, dem die sowjetische Pädagogik bis in jüngste Zeit verpflichtet war. - Die genuin russische Pädagogik des Emigranten Zen Akovskij bietet den Entwurf einer Erziehungskonzeption auf der Grundlage der russischen Orthodoxie. Sie nimmt die russische religiöse Tradition produktiv wieder auf und zeigt Wege zur Überwindung des atheistischen und moralistischen Dogmas vom 'neuen Menschen'.