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Im 19. Jahrhundert entwickelt sich in Frankreich das Phänomen der Kindesaussetzung zu einer Massenerscheinung. Verheiratete oder in eheähnlichen Gemeinschaften lebende, erwerbstätige Frauen versuchen, ihre Kinder vorübergehend in Findelhäusern unterzubringen, um die intensive Säuglingspflege zu überbrücken und ihrer Erwerbsarbeit nachzugehen. Diese Mütter betrachten die Findelfürsorge als kostenlose staatliche Ammenvermittlung, was durch die Fürsorgepolitik unterstützt wird. Die Findelfürsorge ist Teil der „assistance publique“ und ihr Gebrauch ist seit der Revolution ein gesetzlich verankertes Recht, das im 19. Jahrhundert nie ausdrücklich aufgehoben wird. Familien- und Fürsorgepolitiker sind unsicher, ob die Aufzucht von Kindern besser unter staatlicher Obhut oder durch die Mütter erfolgen sollte. Die anstaltliche Versorgung erweist sich oft als mangelhaft, und einige Zeitgenossen behaupten, dass sogar ledige Mütter leistungsfähiger sind. Der Streit über die Mütter spiegelt sich in der Findelfürsorgepolitik wider, die über ein Jahrhundert hinweg zögerlich und widersprüchlich bleibt. Die Untersuchung bietet eine chronologische Bestandsaufnahme der staatlichen Findelfürsorge, ihres rechtlichen Rahmens und der Verwaltungspraxis, gefolgt von einer Analyse des zeitgenössischen Diskurses über das Aussetzungswesen und dessen familien- und sozialpolitische Implikationen. Die Quellen umfassen zeitgenössische Publikationen, amtliche S
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Kindesaussetzung und Frauenpolitik, Angela Taeger
- Jazyk
- Rok vydání
- 1991
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