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Als Dominique Laportes Histoire de la merde in Frankreich erschien, waren Kritik und Leser begeistert und fasziniert. »Ein gelehrtes Buch über die letzte Geschichte, die noch zu schreiben war«, begrüßte Le Nouvel Observateur; Libération bemerkte: »Ein Pionierwerk.« Denn die Scheiße ist mit Schweigen umgeben, mit ungelenken Umschreibungen und Andeutungen. In der öffentlichen Rede hat sie keinen Platz, Zeitungen meiden sie: ein Tabu noch immer. Anders verhält es sich in der Literatur und in der Geschichtsschreibung: »Seit Roland Barthes (Sade, Fourier, Loyola) weiß man: ›geschrieben stinkt Scheiße nicht‹. Damit man nicht den Geruch der Scheiße in die Nase bekommt, mit der der Erzähler seine Partner überschwemmt, muss die Sprache überdies selber klassisch aufgebaut sein, indem man überflüssigen Müll aus ihr entfernt. Es ist sicher, dass die schöne Sprache eine Beziehung zur Scheiße hat und dass der Stil umso kostbarer wird, je mehr er durch irgendeinen Schmutz veredelt wird. Den Beweis dafür findet man in der offenkundigen Pedanterie der zahllosen anonymen Verse, die man auch heute noch in den Bedürfnisanstalten lesen kann oder in der Fülle von Umschreibungen und in jeder Gattung von obszönen Verdrehungen der Syntax.« Laportes gelehrtes Buch überwindet das Schweigen um jenen »Erdenrest« (»Uns bleibt ein Erdenrest / Zutragen peinlich, / Und wär’ er von Asbest, / Er ist nicht reinlich.« Faust II), seine Entstehung und seine Beseitigung. Er behandelt Scheiße und Gold, Bauch und Gesäß, Abort und Kanalisation, Abtritt und Bedürfnis. Wir gehen mit ihm durch die Fäkalien der Jahrhunderte, kehren vor dem eigenen Haus, erfahren etwas über »Die Lehre des Sehens und des Riechens« und vor allem über die Reinlichkeit und den Geruch: »Denn jeder Geruch ist ursprünglich ein Geruch von Scheiße.«
Nákup knihy
Eine gelehrte Geschichte der Scheisse, Dominique Laporte
- Jazyk
- Rok vydání
- 1991
Doručení
Platební metody
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- Titul
- Eine gelehrte Geschichte der Scheisse
- Jazyk
- německy
- Autoři
- Dominique Laporte
- Vydavatel
- Frankfurter Verl.-Anst.
- Rok vydání
- 1991
- ISBN10
- 3627102207
- ISBN13
- 9783627102203
- Kategorie
- Světová historie
- Anotace
- Als Dominique Laportes Histoire de la merde in Frankreich erschien, waren Kritik und Leser begeistert und fasziniert. »Ein gelehrtes Buch über die letzte Geschichte, die noch zu schreiben war«, begrüßte Le Nouvel Observateur; Libération bemerkte: »Ein Pionierwerk.« Denn die Scheiße ist mit Schweigen umgeben, mit ungelenken Umschreibungen und Andeutungen. In der öffentlichen Rede hat sie keinen Platz, Zeitungen meiden sie: ein Tabu noch immer. Anders verhält es sich in der Literatur und in der Geschichtsschreibung: »Seit Roland Barthes (Sade, Fourier, Loyola) weiß man: ›geschrieben stinkt Scheiße nicht‹. Damit man nicht den Geruch der Scheiße in die Nase bekommt, mit der der Erzähler seine Partner überschwemmt, muss die Sprache überdies selber klassisch aufgebaut sein, indem man überflüssigen Müll aus ihr entfernt. Es ist sicher, dass die schöne Sprache eine Beziehung zur Scheiße hat und dass der Stil umso kostbarer wird, je mehr er durch irgendeinen Schmutz veredelt wird. Den Beweis dafür findet man in der offenkundigen Pedanterie der zahllosen anonymen Verse, die man auch heute noch in den Bedürfnisanstalten lesen kann oder in der Fülle von Umschreibungen und in jeder Gattung von obszönen Verdrehungen der Syntax.« Laportes gelehrtes Buch überwindet das Schweigen um jenen »Erdenrest« (»Uns bleibt ein Erdenrest / Zutragen peinlich, / Und wär’ er von Asbest, / Er ist nicht reinlich.« Faust II), seine Entstehung und seine Beseitigung. Er behandelt Scheiße und Gold, Bauch und Gesäß, Abort und Kanalisation, Abtritt und Bedürfnis. Wir gehen mit ihm durch die Fäkalien der Jahrhunderte, kehren vor dem eigenen Haus, erfahren etwas über »Die Lehre des Sehens und des Riechens« und vor allem über die Reinlichkeit und den Geruch: »Denn jeder Geruch ist ursprünglich ein Geruch von Scheiße.«