Propaganda

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Propaganda wird oft mit der Tätigkeit von Joseph Goebbels assoziiert, doch ihre staatliche Lenkung der öffentlichen Meinung hat eine über 200-jährige Tradition. Seit der Aufklärung müssen Regierungen, unabhängig von ihrem politischen System, um die Legitimation ihrer Herrschaft kämpfen. Ursprünglich dominierte die „negative“ Zensur, aber im Laufe der Zeit wurde diese durch „positive“ Propaganda ergänzt, die die Verbreitung erwünschter Nachrichten fördert. Der vorliegende Band bietet einen umfassenden Überblick über die historische Entwicklung der Propaganda sowie detaillierte Einzelstudien. Diese reichen von den ersten Versuchen in den frühen Wahlkämpfen des Vormärz über die organisierte Pressepolitik des Kaiserreichs bis hin zu den Exzessen unter Goebbels und den Propagandakonzepten in sozialistischen Ländern wie der Sowjetunion und der DDR. Die Wirkung der Propaganda wurde oft überschätzt, da staatliche Meinungsmache häufig mit dem Dilemma kämpfte, dass offizielle Nachrichten meist durchschaubar und wenig ansprechend sind. Dennoch ist die Propagandaforschung, deren Ergebnisse hier umfassend präsentiert werden, entscheidend für das Verständnis historischer Mentalitäten sowie der Auffassungen über Öffentlichkeit und Gesellschaft.