Rom und der römische Adel in der späten Stauferzeit
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Um die Wende zum 13. Jahrhundert erfolgte an der sozialen Spitze der römischen Bevölkerung ein umfassendes Revirement, ein gesellschaftlicher Umbruch, in dem praktisch nichts beim Alten belassen wurde. Die bis dahin dominierenden Geschlechter mußten weitgehend zurücktreten. Für sie kam eine neue Gruppe von Familien, unter ihnen die Orsini, die Conti und die Annibaldi, etwas später auch die Savelli und die Colonna. Sie sollten die Geschichte Roms das ganze Spätmittelalter hindurch und noch weit darüber hinaus entscheidend mitbestimmen. Die Entstehung dieses neuen Adels, die naturgemäß mit einem tiefgreifenden sozialen Wandel und hoher sozialer Mobilität verbunden war, ist ein wesentlicher Gegenstand des Buches. Die Vorgehensweise der Abhandlung ist zweigleisig. Der zeitliche Rahmen wird von den Eckdaten 1191 und 1268 abgesteckt. Ein erster Hauptteil widmet sich vornehmlich dem römischen Adel in seiner Zusammensetzung. Im Zentrum stehen hier unterschiedlich ausführliche genealogische und prosopographische Abrisse der Geschichte von 42 adligen oder adelsähnlichen Familien und Verwandtschaftsgruppen. In einem zweiten, chronologisch ausgerichteten Hauptteil werden die politischen Entwicklungen in Rom unter dem Leitgedanken der adligen Vorherrschaft detailliert beschrieben und dabei die politischen Grundhaltungen im römischen Adel, auch in ihrer Abhängigkeit von den sozialen Prozessen, aufgezeigt. Dem Kräftedreieck von römischem Adel, Papsttum und Kaisertum kommt in diesem Zusammenhang besondere Bedeutung zu.