Sozialverträgliche Arbeitszeitgestaltung

Seit einigen Jahren durchzieht das Thema Arbeitszeitgestaltung die gesellschaftspolitische Auseinandersetzung. Heftige Kontroversen haben sich am neuen Arbeitszeitgesetz entzündet. Diskussionen über den Samstag als Regelarbeitstag, Aufhebung von Ladenschlußzeiten und Flexibilisierung von betrieblichen Arbeitszeiten haben Hochkonjunkur. Die Normalarbeitszeit als standardisierte Größe löst sich auf und wird von neuen Formen der Arbeitszeitgestaltung ersetzt. Offen ist, in welchem Rahmen sich betriebliche Interessen mit den Bedürfnissen der Arbeitnehmer vereinbaren lassen. Gerade im Spannungsfeld staatlicher Deregulierung und betrieblicher Flexibilisierung einerseits und der Autonomie zur Arbeitszeitgestaltung andererseits wird das Konzept „Sozialverträglichkeit“ zum Dreh- und Angelpunkt. Ob flexible Arbeitszeiten den Beschäftigten größeren Spielraum zur Integration von Arbeitszeit und außerberuflicher Lebenszeit ermöglichen, oder ob die Abhängigkeit von betrieblichen Zeitanforderungen zunimmt, ist Thema des vorliegenden Buches. Vertreter aus Wissenschaft und betrieblicher Praxis beleuchten in einem interdisziplinären Kontext die verschiedenen Aspekte und Bezüge der Konzepte „Sozialverträglichkeit“ und „Arbeitszeitgestaltung“. Das breite Spektrum der Beiträge soll auf der einen Seite die wissenschaftliche und politische Auseinandersetzung über Sozialverträglichkeit von Arbeitszeitgestaltung weiter intensivieren, und auf der anderen Seite diese Diskussion mittels Erfahrungsberichte und Praxisbezüge konkretisieren. Die Beiträge zu Konzepten, Methoden und Umsetzung von sozialverträglicher Arbeitszeitgestaltung führen zur Bestimmung künftiger Anforderungen an die Praxis, Politik, Gewerkschaften und Wissenschaft. Die formale Gestaltung des Buches ermöglicht dem Leser einerseits über ein umfangreiches Stichwortverzeichnis einen schnellen Zugang zu spezifischen Themen, andererseits werden übergreifende Zusammenhänge mit Hilfe von Querverweisen verdeutlicht. Das Buch richtet sich sowohl an Wissenschaftler, Politiker und Ökonomen, als auch an betriebliche Praktiker, Führungskräfte in Betrieben und Organisationen sowie Experten in Kirchen und Verbänden.