Taubheit als Beziehungs- und Selbstbeziehungskonflikt
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Die unleugbaren Defizite der Gehörlosenpädagogik gegenwärtiger Prägung liegen in ihrer geistesgeschichtlichen Herkünftigkeit begründet. Der besonderen Entwicklungsproblematik Taubgeborener läßt sich nach dieser Darstellung nur Rechnung tragen durch eine «Eneopädie», die in kreativer Rück- und Neubesinnung auf ihre philosophischen Wurzeln wieder neuen Zugang zu Aufgaben und Zielen von Erziehung und Bildung tauber Menschen schafft. Gefordert wird eine pädagogische Psychologie und psychologische Pädagogik, die die Besonderheit der «tauben» Welt- und Selbstwahrnehmung anerkennt und zu einer neuen Art des «Welthörens» hinführt. Ein nachdenkenswertes Modell auch für die «hörende Welt». Diese philosophisch-pädagogisch-therapeutische Paidéia kann nicht nur die Gehörlosenpädagogik erneuern, sondern der Pädagogik insgesamt neue integrative und selbstintegrative Impulse geben.