Verwaltungsaufbau in den neuen Bundesländern
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Mit dem Neuaufbau der Verwaltungen in den ostdeutschen Bundesländern seit 1990 ist eines der umfassendsten Reformprojekte der deutschen Verwaltungsgeschichte realisiert und eine beeindruckende Aufbauleistung vollbracht worden. Wie wurde dieses immense Vorhaben bewältigt, wer waren dabei die maßgeblichen Akteure, welche Gestaltungsoptionen gab es, und welche wurden mit welchem Erfolg verwirklicht? Die Konstanzer Verwaltungswissenschaftler Wolfgang Seibel und Stephanie Reulen legen hier erstmals eine aktuelle Bilanz des einmaligen Projekts: Verwaltungs-Neuaufbau nach der deutschen Vereinigung vor. Durch die sorgfältige Analyse exemplarischer Fälle gelingt es ihnen, die Prozesse der ostdeutschen Verwaltungsreform anschaulich zu machen, die Ergebnisse - auch in ihrer Differenziertheit zwischen verschiedenen Sparten, Kommunen und Ländern - herauszuarbeiten und sowohl die Erfolge wie die Mißerfolge und Inkonsequenzen zu verdeutlichen. Durch Präzision des forschenden Blicks und eine dichte, konkrete Beschreibung wird der Verwaltungsaufbau in den neuen Ländern als ein innovativer Prozeß nachvollziehbar, der eine Verwaltungslandschaft hervorgebracht hat, die sich von den Verhältnissen im Westen auf Dauer unterscheiden wird. Es ist eine Legende - wie die Autoren zeigen -, daß im Osten bloß imitiert worden wäre, was im Westen schon vorhanden war. Die vielfach innovativen Lösungen, die die gestaltenden Akteure im Reformprozeß hervorgebracht haben, erlauben instruktive Schlußfolgerungen für die Modernisierungsdiskussion im öffentlichen Sektor insgesamt.