Vom Anderen her
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Burkhard Liebsch plädiert für einen geschichtlichen Begriff des Überlebens, der nicht von der Biologie her zu begründen ist. Die evolutionäre Logik des Überlebens verkürzt diesen Begriff um Dimensionen wie Erinnerung, Trauer und Zeugnis-Gabe. Diese besitzen zentrale Bedeutung für den geschichtlichen Sinn menschlichen Überlebens, indem sie unsere Geschichtlichkeit zum Tod und zur Sterblichkeit des Anderen ins Verhältnis setzen. In sieben eindrucksvollen philosophischen Studien wird „vom Anderen her“ der Zusammenhang von Geschichte und Überleben bedacht. Burkhard Liebsch kommt einem ethischen Sinn erinnernden Überlebens auf die Spur, das von einer tiefen Beunruhigung über den Tod und über die Sterblichkeit des Anderen inspiriert ist und von dieser Beunruhigung geschichtlich Zeugnis ablegen will. Der geschichtliche Zusammenhang der Generationen wird nur durch ein erinnerndes und bezeugendes Überleben gestiftet.