Das Private ist ökonomisch
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Seit jüngster Zeit wird der private Haushalt nun auch von parteipolitischen Akteur/inn/en als sozialstaatliches Betätigungsfeld entdeckt. Familienarbeit wird als Bereich anerkannt, auf den sich das Sozialversicherungsrecht zu erstrecken habe; Dienstleistungspools und steuerrechtliche Reformen sollen zur Förderung sozialversicherter Arbeitsplätze in privaten Haushalten beitragen. Wie sind diese neuen sozial- und arbeitsmarktpolitischen Initiativen zu bewerten? Leiten sie eine Re-Patriarchalisierung der Familie und eine Rückkehr zur Dienstbotengesellschaft ein, oder stellen sie eine begrüßenswerte Möglichkeit zur Schaffung regulärer Beschäftigung, gar eine Emanzipationschance dar? Die Autorinnen dieses Bandes greifen den aktuellen wohlfahrtsstaatlichen Diskurs auf, um die Ökonomisierungstendenzen von Familien- und Haushalts-Dienstleistungen aus frauen- und geschlechterpolitischen Perspektiven zu analysieren und zu kritisieren. Sie fragen nach den politischen Gestaltungsmöglichkeiten, diskutieren aber auch kontrovers die Widersprüche und möglichen Folgen einer Politik, die auf der Anerkennung des privaten Haushalts als ökonomischer Ressource basiert.