Sicherheitspartner Peking?
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Frei von der sowjetischen Bedrohung im Norden und der planwirtschaftlichen Fesselung ihrer Wirtschaftskraft versucht die Volksrepublik China seit dem Ende des Kalten Krieges in Nordost- und Südostasien eine ihrer Größe, Geschichte und Ambition entsprechende Rolle zu spielen. Ihre Bemühungen, Territorien und Einflußzonen zurückzugewinnen, die aus der Sicht Pekings in den 150 Jahren zuvor an Kolonialisten, Imperialisten und Sozialimperialisten verlorengingen, provozierten in der Region und weltweit eine Debatte über China. Dieses könnte – so sehen es viele Beobachter – unkontrollierbar, expansiv und nach Vormacht strebend, Ostasien seine eigenen prämodernen Ordnungsvorstellungen aufzwingen, wenn es nicht rechtzeitig aufgehalten würde. Diesen Befürchtungen steht Pekings Beteiligung an einer Reihe bilateraler und regionaler sicherheitspolitischer Dialoge seit 1991 entgegen sowie seine zumindest auf den ersten Blick konstruktive Mitwirkung an Friedenserhaltenden Maßnahmen der Vereinten Nationen in Kambodscha. Der Autor untersucht diese widersprüchlichen Züge chinesischer Politik und ordnet sie in den Kontext der nationalen Ziele der Volksrepublik für die Zeit nach der Jahrtausendwende ein.