Entschädigungslösungen für durch Luftverunreinigungen verursachte Distanz- und Summationsschäden

Umweltschäden werden nur zu einem geringen Teil durch „Umweltunfälle“ hervorgerufen; überwiegend beruhen sie auf Langzeiteinwirkungen unterschiedlicher Schadstoffe und sonstiger Faktoren. Unter haftungsrechtlichen Aspekten sind insbesondere die durch die überall ver- breitete Luftverunreinigung hervorgerufenen sog. Distanz- und Summations- schäden, die sich in emittentenfernen Waldschäden, aber auch in Gebäude- schäden und Gesundheitsschädigungen zeigen, sind von besonderer Brisanz. Im Regelfall bleiben diese Auswirkungen unentschädigt. So ist die Formulierung „Der Wald stirbt und niemand haftet“ nahezu ein Schlagwort geworden. Diese Dissertation befaßt sich mit Lösungen zum Ausgleich dieser Schäden. Die Autorin zeigt zunächst auf, daß das Individualhaftungsrecht keine adäquate Lösung zum Ersatz dieser Schäden bieten kann. Im zweiten Teil befaßt sie sich mit dem Ausgleich dieser Schäden durch kollektive Entschädigungssysteme und gelangt zu dem Ergebnis, daß unter Berücksichtigung des Verursacher- sowie des Vorsorgeprinzips ein verursacherfinanzierter Entschädigungsfonds eingerichtet werden sollte. Zum Schluß schlägt die Verfasserin ein eigenes Fondsmodell vor, das den Aufgabenbereich, die Finanzierung und die Organisationsform des Fonds näher bestimmt.